geschichtsbrunnen

Geschichtsbrunnen

 
Der Geschichtsbrunnen befindet sich auf dem Evangelischen Kirchplatz im Zentrum Hornbergs und wurde 1989 erstellt. Die Brunnenskupltur mit dem Thema "Hornberger Geschichte" ist die zeitgenössische Darstellung eines geöffneten Tores, das durchschritten werden kann. Die über 900-jährige Geschichte wir dem Betrachter anhand von zwölf wichtigen Ereignissen recht anschaulich vor Augen geführt.
 
Entworfen wurde der Brunnen von Stadtbaumeister Willy Heine, die Reliefs hat Bildhauer Armin Göhringer aus Zell am Harmersbach geschaffen.

Geschichtsbrunnen auf dem Evangelischen Kirchplatz
 
Der Brunnen soll Aufforderung zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit der bewegten Vergangenheit der Stadt Hornberg sein.
 
Ende des 11. Jahrhunderts gründete Adelbert von Ellerbach, der Stammvater der Freiherren von Hornberg, die Herrschaft Hornberg.​
 
Sie reichte einerseits bis zur Kinzig und andererseits bis an die Bezirke der Klöster St. Georgen, Waldkirch und St. Peter. Mittelpunkt der Herrschaft wurde die hoch über der Gutach auf den Schloßfelsen liegende Burg Hornberg, heute "Alt-Hornberg".​
 
Nach ihr nannte sich das Hornberger Adelsgeschlecht, das über 350 Jahre lang die Herrschaft in Hornberg ausübte. Im 12. Jahrhundert entfaltete Adelbert von Hornberg mit seinen Söhnen Bruno, Burkhard und Konrad eine rege Rodungstätigkeit. So entstanden die Maiertümer Gutach, Kirnbach, Niederwasser, Nußbach, Schonach und Schönwald.​
 
Anfang des 13. Jahrhunderts teilten die Herren von Hornberg in der dritten Generation ihren freiherrschaftlichen Besitz: Bruno und Werner von Hornberg bauten die erste Burg auf dem Rondell des Schloßbergs über der Stadt.
 
Gleichzeitig entstand das planmäßig angelegte mittelalterliche Städtchen Hornberg, das bereits um das Jahr 1250 Marktstadt wurde.​
 
Im Jahr 1275 wurde die Kirche (Pfarrei) in Hornberg erstmals erwähnt.​
 
Damals lebte auch der Minnesänger Bruno von Hornberg, dessen Lieder in der berühmten Heidelberger Liederhandschrift, dem "Codex Manesse" niedergeschrieben sind. Auf der Nordseite des Rathausnebengebäudes findet man Bruno von Hornberg auf einem Gemälde.​
 
1383; eroberten Straßburger Truppen das Städtchen Hornberg und steckten es in Brand. Fast alle Häuser wurden dabei ein Opfer der Flammen. Auch die Maiertümer Gutach, Kirnbach und Reichenbach blieben nicht verschont.
 
In den Jahren 1423 - 1442 ging die Herrschaft Hornberg, nachdem sie sieben Generationen lang im Besitz der Herren von Hornberg gewesen war, an die Grafen von Württemberg. Hornberg wurde württembergische Amtsstadt mit Sitz eines Obervogtes. 1534 wurde in Hornberg die Reformation eingeführt.​
 
Mit dem um 1564 entstandenen Sprichwort "Es geht aus wie das Hornberger Schießen" wurde die Stadt weltweit bekannt.​
 
Hornberg hatte schwer zu leiden im Bauernkrieg 1524/25, im 30jährigen Krieg 1618 - 1648 und im Spanischen Erbfolgekrieg 1689 - 1705 durch Brände, Plünderungen, durch Mißernten, Hungersnöte und die Pest.​
 
Schreckliche Hochwasserkatastrophen musste die Stadt in den Jahren 1739 und 1778 erleben. Dabei wurden nicht nur Straßen und Brücken zerstört, sondern auch Tote aus ihren Gräbern das Gutachtal hinabgespült.​
 
1755 wurde ein Reitpostdienst von Meßkirch über Tuttlingen, Krummenschiltach und Hornberg nach Offenburg eingerichtet. 1760 wurde Hornberg Station der internationalen Fahrpostlinie von Straßburg nach München.​
 
Im April 1810 kam Hornberg zum Großherzogtum Baden.
 
Schon im Jahre 1817 gründeten die Gebrüder Horn eine keramische Manufaktur, die heutige Firma DURAVIT. Sie war der erste Industriebetrieb in Hornberg.​
 
Nach dem Bau der Schwarzwaldbahn wurde Hornberg 1873 Bahnstation: das Viadukt über das Reichenbachtal ist seither eines der Wahrzeichen der Stadt.​
 
Die Industrialisierung und der Tourismus erfuhren dadurch einen ernormen Auftrieb. Handel und Handwerk konnten sich rasch weiter entfalten.​
 
Hornberg wurde im 2. Weltkrieg schwer getroffen: Bei zwei Bombenangriffen am 08. und 09. Februar 1945 kamen 14 Menschen ums Leben, 53 Häuser wurden völlig zerstört, 37 schwer und 282 leicht.​
 
Im Jahre 1949 wurde Hornberg die Bezeichnung "Stadt" (wieder-)verliehen.​
 
Nach Auflösung des Landkreises Wolfach kam Hornberg 1973 zum Ortenaukreis. Im Zuge der dabei vollzogenen Verwaltungsreform wurden 1971 die Gemeinde Niederwasser und 1974 die Gemeinde Reichenbach in die Stadt Hornberg eingegliedert.​
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