Tradition & Geschichte

Aus der Geschichte Hornbergs

Zwischen Ortenau und Baar, im Übergangsbereich von mittlerem Schwarzwald und schwäbischem Neckarland liegt das Schwarzwaldstädtchen Hornberg, ein Ort mit knapp 5 000 Einwohnern, eingebettet in eine schöne Berg- und Tälerlandschaft und ausgestattet mit einer wechselvollen Geschichte, der nachzugehen lehrreich und reizvoll zugleich ist.

Um 1100 entstand auf dem unteren Schlossfelsen bei Althornberg (heute Gemarkung Gremmelsbach) die erste Hornberger Burg der Herren von Hornberg, deren Herrschaftsgebiet das Gutachtal von der Quelle bei Schönwald bis zur Mündung nördlich von Gutach und seine Seitentäler umfasste.

100 Jahre später verlegten die Herren von Hornberg nach der Herrschaftsteilung ihren Sitz auf den hiesigen Schlossberg und begründeten zu Füßen der neuen Burg eine kleine Stadt, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts ummauert war. Bald entwickelten sich im Norden und Osten der Stadtmauer längs der Gutach kleinere Vorstädte und Gewerbeviertel.

Die Bevölkerung lebte vor allem vom Durchgangsverkehr, der hier – vor dem steilen Aufstieg durch das Schwanen- und später das Reichenbachtal – Vorspann-, Übernachtungsmöglichkeiten und Geleit benötigten. 1383 verbrannten Straßburger nach einem Streit mit den Hornberger Herren die Stadt. Zwischen 1423 und 1448 ging die Herrschaft Stück für Stück in den Besitz der Grafen von Württemberg über und Hornberg wurde Sitz des württembergischen Obervogtes.

Im Jahr 1535 führte der württembergische Herzog Ulrich hier wie in seinem gesamten Herzogtum die Reformation ein. Im 30jährigen Krieg hatte die Stadt unter Truppendurchzügen und Plünderungen sehr zu leiden. Seit 1700 war Hornberg Station der Thurn- und Taxischen Reichspoststrecke Straßburg – Villingen – Ulm – München. Im Zuge der territorialen Reformen zu Beginn des letzten Jahrhunderts kam Hornberg 1810 zu Baden.

Das 19. Jahrhundert brachte eine lebhafte Entwicklung von Gewerbe (z.B. Holzschnitzerei) und Industrie (Steingutfabrik ab 1817) sowie der Bau der Straße Hornberg – Triberg und der Anschluss an die Schwarzwaldbahn Offenburg – Konstanz der Stadt einen weiteren Aufschwung. Industrie und Tourismus entwickelten sich positiv, bis die Kriege des 20. Jahrhunderts die günstige Aufwärtsentwicklung merklich störten.

Im 2. Weltkrieg erlitt Hornberg schwere Kriegsschäden, von denen es sich aber bald erholte und nach neuer positiver Entwicklung strebte. Neben der Industrie und dem Gewerbe ist der Tourismus zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor der Stadt geworden.

Diese Entwicklung wird begünstigt durch die in den 1970er Jahren erfolgte Eingemeindung der Nachbarorte Reichenbach und Niederwasser, die inzwischen zu wesentlichen Bestandteilen Hornberg geworden sind.

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